Johanniskrautöl herstellen ist einfacher als man denkt. Dieser Fotostory unterstützt euch von der Ernte bis zum fertigen Öl. Man darf nur nicht mehr allzulange warten, denn die beste Zeit ist der Frühsommer.
Herstellung Johanniskrautöl
Hier wird die Herstellung eines Frischpflanzenauszuges beschrieben, der kalt mazeriert wird. Für einen Liter Frischpflanzenauszug benötigt man ca. 200-300 g frisch geerntete Blüten.
Bevor man mit der Herstellung von Johanniskrautöl beginnt sollte man folgendes parat haben:
frische Blüten
Körbchen zum Ernten
Küchenrolle oder Backpapier
Rexglas oder Marmelade/Honigglas
kaltgepresstes Öl
Für mein Johanniskrautöl verwende ich frische Blüten (ohne Stiele), die gerade aufgeblüht sind und ein paar Blüten die kurz vorm Aufblühen sind denn diese sind voll von der wunderbaren rote Farbe, die das Öl so besonders machen. Vorsichtig werden diese händisch geerntet (ohne Stiele) und in ein Körbchen gelegt. Für diesen Arbeitsschritt sollte man sich viel Zeit nehmen, denn es kann schon ein Weilchen dauern bis man genug für ein Gläschen Öl hat.
Die gesammelten Blüten werden anschließend für ein paar Stunden auf eine ausgebreitete Küchenrolle oder Backpapier gelegt, damit die kleinen Tierchen wie Spinnen und Käfer, die sich gerne dort verstecken eine Möglichkeit haben zu fliehen.
Während mein kleiner Sohn Benedikt liebevoll die kleinen Tierchen aussortiert, desinfiziere ich mit Alkohol (Wodka oder Korn) ein Honigglas, um einer Schimmelbildung vorzubeugen Das Glas wird danach gut abgetrocknet. Wasser- und Alkoholrückstände sind restlos zu entfernen..
Die ausgelesenen Blüten werden vorsichtig in das Glas gelegt, bis es voll ist. Anschließend wird es mit einem kaltgepressten Öl aufgefüllt, bis alle Blüten bedeckt sind. Ich habe mich für ein heimisches Bio Sesamöl entschieden, da es sehr gut in die Haut einzieht und dadurch gut vom Körper aufgenommen werden kann. Als Alternative wird auch Mandelöl, Aprikosenkernöl oder Sonnenblumenöl aber auch Olivenöl empfohlen. Beim Olivenöl bleibt die Haut nach der Anwendung jedoch länger fett.
Wichtig ist, dass der Deckel in den ersten zwei Wochen täglich immer wieder kurz geöffnet werden muss, damit das Öl atmen kann. Man kann in dieser Zeit auch ein Baumwolltuch oder Leinentuch anstelle des Deckels befestigen, da dies Sauerstoff durch lässt.
Dieses Öl bleibt jetzt 4-6 Wochen in der Sonne stehen und wird täglich vorsichtig geschüttelt. Anschließend wird es durch ein Leintuch, oder durch einen Kaffeefilter gesiebt. Die Blüten werden, wenn das Öl durchgesickert ist entfernt. Das Rotöl kann jetzt in Braunglasflaschen abgefüllt werden. Am besten man lagert es an deinem dunklen und kühlen Ort. Der Keller eignet sich sehr gut dafür.
Heilwirkung von Johanniskraut
Psychisch
Die Pflanze ist bekannt für seine stimmungsaufhellende Wirkung. Diese beruht auf die Inhaltsstoffe Hypericin, Serotonin und Noradrenalin, die das Gleichgewicht der Nervenbotenstoffe untereinander regulieren. Es wird daher erfolgreich bei Depressionen eingesetzt. Für eine antidepressive Wirkung werden Johanniskrautpräperate empfohlen.
Physisch
Johanniskraut hat auf den Menschen eine entzündungshemmende, antibakterielle, wundheilende und durchblutungsfördernde Wirkung.
Äußerlich wird Johanniskrautöl sehr oft bei Rückenschmerzen, Muskelzerrungen, Quetschungen, Blutergüssen, Verrenkungen und Verstauchungen angewendet. Masseure verwenden es besonders gerne, da es eines der wenigen Öle ist, die bis zu den Bandscheiben vordringt. Es ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Johanniskraut kann Flecken auf der Haut verursachen, wenn es mit der Sonne in Kontakt kommt. Man sollte daher bei der Anwendung auf das Wetter achten.
Das Öl kann auch innerlich eingenommen werden. Es wirkt bei Husten, Bronchitis oder Halsentzündungen und wird auch gerne bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt. Am besten nimmt man bei Beschwerden täglich einen Löffel vor einer Mahlzeit ein.
Wo finde ich Johanniskraut
Ab Juni findet man das blühende Johanniskraut in vielen Wiesen, Wegrändern und in so manch einem Garten. Im Garten meiner Schwiegermutter wuchert die pflegeleichte Pflanze förmlich und das schöne daran ist, dass immer wieder neue Blüten aufblühen, die von Juni bis August geerntet werden können.
Typische Merkmale für Johanniskraut
Johanniskraut wird zwischen 15 cm und einem Meter hoch. Es hat gelbe Blüten mit fünf Blütenblättern. Wenn man sie zwischen den Fingern zerreibt, sollte eine rote Flüssigkeit austreten. Dabei handelt es sich um den Inhaltsstoff Hypericin. Bei den Blütenknospen funktioniert es fast noch besser.
Die Blätter sind oval und werden bis zu drei Zentimeter groß. Wenn man sie gegen die Sonne hält, erkennt man viele helle Punkte. Diese sind die ätherischen Ölgefäße, die in den Blättern zahlreich vorhanden sind.
Ein weiteres typisches Merkmal von Johanniskraut sind die Wurzeln, sie reichen nämlich bis zu 50 cm tief in die Erde.
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