Wir verwenden sie jeden Tag, ohne wirklich zu wissen, was in ihnen steckt: Gewürze. Sie verfeinern Gerichte, haben aber gleichzeitig auch einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit. Früher sogar als Medikamente verwendet, sind sie heutzutage durch chemisch hergestellte Medizin als gesundheitsfördernde Mittel fast gänzlich in Vergessenheit geraten. Dabei lässt sich mit ein bisschen Know-How hinter dem Würzen ein positiver Effekt für das menschliche Wohlbefinden herstellen. Eine kleine Liste an Gewürzen deckt schon einen recht großen Bereich an heilenden Wirkungen ab.
Gewürzkräuter sind Heilkräuter
Hierzulande oftmals ausschließlich zur Verfeinerung von Speisen verwendet, genießen die Gewürze in Richtung asiatischer Raum viel mehr Ansehen. Dort wird ihre heilende Wirkung geschätzt und seit Jahrhunderten zum Kurieren von Krankheitsbeschwerden verwendet. Natürlich verstärken und betonen sie gleichzeitig den Geschmack von zubereiteten Gerichten, beeinflussen aber auch unbewusst das Wohlbefinden und die biologischen Funktionen des Körpers durch die enthaltenen ätherischen Öle, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Gewürzen werden dabei viele Eigenschaften zugeschrieben, von entzündungshemmend über verdauungsanregend bis hin zur Senkung des Krebsrisikos. Und das Beste daran: „Jedes Mal, wenn du deine Mahlzeiten mit Kräutern oder Gewürzen verfeinerst, verbesserst du die Qualität deiner Lebensmittel, ohne auch nur eine einzige Kalorie hinzuzufügen.
Auch in der Fitness und Bodybuilding Branche werden Sportnahrungsmittel oftmals durch Gewürze und gesunde ausgewogene Ernährung ersetzt. Thomas Blum von got-big.de hat es damit auf den Punkt gebracht und ist sehr erfolgreich mit seinem Konzept "Gesunde Ernährung und Gewürze zur Fettverbrennung und für den Muskelaufbau, anstelle von künstlich hergestellten Sportnahrungmittel".
Was Zuhause an Gewürzen für einen kalten Winter nicht fehlen sollte
Anis
Oft im Gebäck zur Weihnachtszeit verwendet, fördert Anis die Produktion von Gallenflüssigkeit. Was sich im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig anhört, wirkt aber verdauungsfördernd und soll bei Blähungen Abhilfe schaffen.
Fenchel
Auch Fenchel soll den Darm anregen, entzündungshemmend, krampf- und schleimlösend wirken. Deshalb findet das Gewürz - oft in Form von Tee - Anwendung bei Magenkrämpfen, Völlegefühl und Blähungen. Besonders bei Kinder wirken ein paar Tassen Fencheltee oft schon Wunder bei Bauchweh und Blähungen.
Allround-Talent Ingwer
Genau wie Fenchel wirkt auch Ingwer Magenkrämpfen entgegen. Aber auch gegen verkrampfte Muskeln und andere Organe soll es helfen. Gleichzeitig regt es den Kreislauf und die Durchblutung an, sodass der Körper leistungsfähiger wird. Bei einer Erkältung schaffen Ingwertee oder -bäder gut.
Chili macht glücklich
Das Gewürz steigert durch seine Schärfe die Funktion von Kreislauf, Durchblutung und Stoffwechsel, wodurch der Körper insgesamt zu mehr Leistung fähig ist und nebenbei auch noch Fett verbrennt.
Unter anderem deshalb ist Chili gerade für Leistungssportler von großem Vorteil. Die besondere Wirkung des Chilis ist aber die des Glücks. Durch die Erhöhung des Endorphinspiegels fühlen wir uns automatisch besser und glücklicher (Quelle). Zu viel des Scharfen ist aber wiederum auch nicht gut und bekommt vor allem Leuten mit Darmbeschwerden nicht. Hier kann zu viel Chili (oder Gewürze, in denen es enthalten ist) Durchfall oder Übelkeit hervorrufen.
Verführerisch entspannt durch Vanille
Wer oft gestresst oder unruhig ist, sollte mehr Vanille zu sich nehmen, denn das aromatische Gewürz soll beruhigend und stressabbauend wirken und dessen Einnahme so zu mehr innerem Gleichgewicht führen. Gleichzeitig wird Vanille aber auch eine nachweislich aphrodisierende Wirkungzugeschrieben, hervorgerufen durch Duftstoffe, die ähnlich der menschlichen Sexuallockstoffe sind. Mit Vanille wird man also unwiderstehlich stressfrei!
Mit Zimt gegen Diabetes
Wie auch andere Gewürze wirkt Zimt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Viel wichtiger aber: Er soll sogar gegen Diabetes helfen. Und zwar funktioniert das durch den blutzuckersenkenden Wirkstoff MHCP, dessen Wirkung ähnlich wie die des Insulins ist. Er unterstützt das körpereigene Insulin und hilft beim Transport von Glucose in die Zellen, sodass der Blutzuckerspiegel auf normale Werte eingependelt wird.
Kardamom
Der verwandte zum Ingwer wirkt verdauungsfördernd, krampflösend und hilft gegen Blähungen. Das Kauen der Samen erfrischt außerdem den Atem. Kardamom entfaltet seinen vollen Geschmack erst durch Hitze und sollte daher schon früh zum Gericht gegeben werden.
Ysop
Hildegard von Bingen hatte seine große Heilkraft schon damals erkannt und ihn zu einem wichtigen Kraut in ihren Büchern gemacht. Er wirkt appetitanregend, entzündungshemmend, gallefördernd, leicht abführend, menstruationsfördernd und schweißhemmend und passt sehr gut zu Saucen, Suppen und Eintöpfen.
Salz – so wichtig, so (un)gesund
Es ist das wohl am meisten verwendete Gewürz in der deutschen Küche und aus dem Essen gar nicht mehr wegzudenken. Und das zu Recht, denn die enthaltenen Natrium- und Chloridionen spielen eine essentielle Rolle für den menschlichen Wasserhaushalt, das Nervensystem, die Verdauung und den Knochenaufbau. Salz ist also gesund! Das stimmt, aber auch nur in den richtigen Mengen, denn zu viel davon kann sich schon wieder negativ auf die Gesundheit auswirken. Der tägliche Bedarf liegt nämlich bei zwei bis drei Gramm, viele nehmen aber mehr zu sich, sogar mehr als die Grenze von fünf bis sechs Gramm (Quelle). Die Folgen: Wassereinlagerungen, Bluthochdruck und das Risiko einer Nierenschädigung. Bei Salz sollte man also vorsichtig sein, es gering dosiert verwenden, jedoch nicht ganz darauf verzichten. Für alle, die ihren Konsum reduzieren, den Geschmack aber nicht entbehren möchten, gibt es Alternativen, die das Salz ersetzen sollen.
Die Liste der heilenden Gewürze ist noch viel länger, aber ein erster kleiner Einblick wurde hiermit geschaffen. Hoffentlich hilft es dem ein oder anderen zu einem gesünderen Leben!