Zu Großmutters Zeiten war eine Beinwellsalbe nicht selten ein großer Unterstützer bei Verletzungen des Bewegungsapparates. Damals wussten viele über die entzündungshemmende, blutstillende, wundheilende, sowie schmerzstillende und erweichende Wirkung vom Beinwell.
Die am besten im Herbst oder Frühling geerntete Wurzel hilft nicht nur bei Prellungen, Blutergüsse oder Brandwunden, sondern auch bei Ekzemen, Gelenkschmerzen und Gichtknoten. Weiteres wird eine Beinwellsalbe bei Ischias, Knochenbrüche, Schleimbeutel- und Sehnenscheidenentzündungen und schlecht heilenden Wunden uvm. angewendet.
Damit auch ihr die wohltuende Wirkung dieser Zauberpflanze selbst erleben könnt, hab ich für euch ein schönes Rezept kreiert. Zuvor jedoch gibt es noch eine kleine Anleitung wie man sein eigenes Beinwellöl selbst erzeugen kann, um anschließend daraus eine feine Salbe zu kreieren.
Beinwellöl selbst gemacht
Für die Herstellung von deinem Beinwellöl benötigst du die Wurzel von der Pflanze. Beinwell wächst sehr gerne in der Nähe von Gewässern.
Die im Frühling eher unscheinbar wirkende Pflanze bekommt im Sommer eine Höhe von zwei Meter und ist geziert von lila Blüten, die süßlich duften.
Im Frühling oder Herbst, wenn die meiste Kraft in der Wurzel liegt, wird diese mit einem stumpfen Messer ausgegraben, dabei soll immer ein Teil im Boden bleiben, damit die Pflanze wieder wachsen kann. Danach wird sie gewaschen und in feine Stücke geschnitten. Die Wurzel ist außen schwarz und innen hell. Beim schneiden sollte eine schleimige Flüssigkeit freigesetzt werden, das ist ein typisches Merkmal dafür, das es sich um die richtige Pflanze handelt :)
Ich selber lege die in ca. 0,5 cm grob geschnittenen Wurzelstücke (müssen nicht geschält werden) auf eine Küchenrolle und tupfe sie leicht ab. Jetzt warte ich, bis das ganze Wasser vom abwaschen verdampft ist, denn Wasser ist sehr oft der Grund für Schimmelbildung!
Kann euch daher diesen kleinen Mehraufwand sehr empfehlen.
Sobald die Wurzel gesäubert und geschnitten ist, fülle ich ein Marmeladeglas ca. 1/3 voll mit den Wurzelstücken und begieße es mit gutem Olivenöl. Ihr könnt auch ein anderes Öl verwenden, aber bitte bedenkt dass das Öl Temperaturen von ca. 80 Grad aushalten muss.
Öle wie Chiasamenö, Nachtkerzenöl, Hanföl oder Leinöl sind daher nicht sehr geeignet.
Danach stelle ich das Marmeladeglas in ein Wasserbad und lasse es auf ca. 70 Grad erwärmen. Das ganze für ca. 30 Minuten lang, wobei ich alle paar Minuten umrühre, damit sich die Inhaltsstoffe vom Beinwell gut mit dem Öl vermischen können.
Sobald die Zeit um ist, schließe ich den Deckel und stelle es an einen sonnigen Platz oder im Winter in der Nähe eines Heizkörpers oder Kaminofen.
Drei Tage bleibt mein selbst angesetztes Öl stehen und wird zwei mal täglich vorsichtig geschüttelt und einmal täglich für ein paar Sekunden geöffnet, damit nichts oxidieren kann.
Danach verwende ich ein Leinentuch oder einen Kaffeefilter (es geht auch eine Babystoffwindel) und seihe das Öl ab.
Die Pflanzenrückstände werden kompostiert und das fertige Beinwellöl kann nun abgefüllt werden.
Die Lagerung sollte kühl und dunkel sein, damit eine Mindesthaltbarkeit bis zur nächsten Ernte, in diesem Fall Frühling gegeben ist.
Rezept Beinwellsalbe
Zutaten:
15 g Beinwellöl
8 g Olivenbutter
3 g Bienenwachs
6 Tropfen ätherisches Schafgarbenöl
3 Tropfen ätherisches Wintergrünöl
Zubereitung:
Bienenwachs und Beinwellöl gemeinsam in einem Wasserbad zum Schmelzen bringen. Anschließend die Olivenbutter dazugeben. Diese lasse ich gerne in der Restwärme schmelzen, da sie einen Schmelzgrad von unter 40 hat. Bienenwachs benötigt hingegen sehr starke Hitze an die 80 Grad, damit es schmilzt.
Sobald die Masse geschmolzen ist rühre ich noch einmal vorsichtig mit einem Glasstab um und fülle die Salbe in noch flüssigem Zustand in 30 ml Braunglastiegel. Nach ein bis zwei Stunden sollte die Salbe eine streichfähige Konsistenz haben und kann angewendet werden.
Haltbarkeit:
1 Jahr
Ein paar Worte zur Salbe
Eure Beinwellsalbe kann nun mehrmals täglich an den betroffenen Stellen angewendet werden. Wenn ihr euch die ätherischen Öle nicht extra besorgen wollt, dann könnt ihr sie einfach weglassen.
Ich hab sie aus folgenden Gründen dazugegeben: das ätherische Schafgarbenöl enthält genauso wie das Immortellenöl stark wundheilende und zellregenerierende Eigenschaften und wird durch ihre blutstillende Wirkung gerne bei Schnittwunden und Blutergüssen, sowie vielen anderen Beschwerden des Bewegungsapparates zur Linderung verwendet.
Es kann bei rechtzeitiger Anwendung oft den einen oder anderen blauen Fleck verhindern.
Aus diesen und weiteren Gründen ist es für mich quasi ein muss meine Beinwellsalbe mit den beiden ätherischen Ölen zu "dopen" :)
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