Das Frühjahr treibt mich an und schon manche meiner Samen aus. Anfangs sind die kleinen Pflänzchen eine schöne Deko auf der Fensterbank die für viele Frühlingsgefühle und Gartenvorfreude sorgen.
Aber es sind zum Glück nicht alle Pflanzen geeignet für das Vorziehen am Balkon oder Wintergarten. Manche bevorzugen es lieber direkt im Beet und ich bin ihnen dankbar dafür, denn sonst bekäme meine Familie Platzangst und unsere Wohnung würde einem Tropenhaus gleichen.
Step by step, denn nur so macht es Freude :)
Ende Februar/ Anfang März gehts los mit Paprika, Chili, Melanzani, Liebstöckel, Petersilie, Schnittlauch, Cocktailtomaten, Lavendel & Co. Denn nach einem Monat sollten die erwünschten Neuankömmlinge ihr Ei verlassen um sich im Garten bestens entfalten zu können.
Und das wenn möglich mit so wenig körperlicher Unterstützung meinerseits, denn ich sehe meinen Pflanzen gerne beim Wachsen zu ohne mich dabei zuviel einzumischen :)
Das meiste regelt die Natur von selbst, wenn man sich nach ihren Regeln hält und sie integriert statt ausradiert. Aber dazu ein anders mal.
Vom Samen zum Steckling - wissen wies geht!
Alljährliche Checkliste
Hier findest du eine nützliche Checkliste, denn diese Utensilien sind der Grundstein für erfolgreiche Samenzieher:
das Saatgut (wenn schon, dann gscheit, also achtet auf BIO)
Eierpackung ohne Eier
halbierte Eierschalen gewaschen
Nadel oder Nagel
Anzuchterde oder Komposterde
eine sonnige Fensterbank oder lichtdurchfluteter Wintergarten
Sprühflasche mit Wasser
Ich ziehe gern im Ei
Samen ziehen im Ei hat viele Vorteile, die ich mir gerne zu Nutze mache. Eierschalen enthalten viel Calcium, was einerseits Schnecken fern hält und andererseits meinen kleinen Schützlingen als Düngemittel dient. Außerdem sind sie nachhaltig, denn Eierbecher und Schalen und hat so ziemlich jeder im Haushalt.
Da ich sowieso gerne Eier esse, habe ich keine zusätzlichen Kosten von Anzuchttöpfen.
Wenn die Pflänzchen groß genug sind, zerdrücke ich vorsichtig die Eierschale und setze sie mit der Pflanze in die Erde. Dabei wird die Wurzel nicht beschädigt und das gewohnte Umfeld nicht zur Gänze verändert.
Schritt für Schritt und schon bist du am Ziel
Baue das Nest und schau deinen Schützlingen beim Schlüpfen zu
Befülle jedes Ei mit Erde. Du kannst entweder kompostierte Erde (die Erde ganz unten im Komposthaufen) aus deinem Garten verwenden oder einen Sack Bio Anzuchterde kaufen.
Anschließend gib ausreichen Wasser in die Eierschalen, so dass die Erde gut durchfeuchtet ist. Um Staunässe zu vermeiden solltest du mit einer Nadel oder einem Nagel ein Loch am unteren Ende vom Ei stechen.
Danach bohre mit dem Finger in der Mitte von jedem Ei ein ca. ein Zentimeter tiefes Loch für den Samen, lege diesen rein und decke ihn mit Erde zu.
Jetzt heißt es täglich besprühen, Staunässe vermeiden aber trotzdem immer feucht halten. Nach ein paar Tagen oder Wochen wird deine Bemühung belohnt und dein Pflänzchen erblickt das Licht der Welt.
Da nicht jede Pflanze gleich schnell keimt, lohn es sich auf die Verpackung der Samen zu sehen, denn hier wird genau erklärt wie lange es ca. dauert, an welchen Monat man starten soll und ob die Samen in oder auf der Erde gesät werden sollen. Es gibt nämlich auch Lichtkeimer, wie Lavendel oder die Schlüsselblume, wo der Samen nur an der Oberfläche verstreut werden muss.
Wenn der Steckling groß genug ist setze ich ihn anfangs noch ins Frühbeet wo er vor Kälte geschützt ist. Samen die ende März keimen werden im April direkt in den Garten gesetzt und bei Eismänner mit einem Tuch abgedeckt.
Aber es geht auch anders!
Letztes Jahr war ich mit so vielen anderen Dingen beschäftigt dass ich keine Zeit hatte mir meine Pflänzchen vorzuziehen, das es schließlich viel Zeit und Liebe bedarf damit alles schöne gedeiht.
Ich hatte erst nach den Eismännern im Mai meine Gurkensamen und Zuchhinisamen sowie auch Kürbis und Mais direkt in die Erde gepflanzt und war ziemlich überrascht wie wunderbar auch das funktionierte.
Der einzige Unterschied den ich merkte war, dass mein Beet länger aus Erde bestand und erst später sich mit den schönen Pflänzchen füllte. Der Ertrag war jedoch ziemlich dasselbe.
Heuer werde ich wieder ein paar Tomaten vorziehen, da ich es einfach gern hab wenns grün ist bei mir daheim :)