Der Donaustrand färbt sich gelb und die Natur hat den Startschuss zur Ernte gegeben. Auch heuer war ich wieder fleißig und hab für mich und meine Kursteilnehmer die Blütenköpfe des Huflattichs geerntet. Schließlich darf man seine Heilkraft nicht unterschätzen, denn er ist mir immer wieder ein treuer Begleiter bei Husten und kombiniert sich super in verschiedensten Teemischungen.
Wann und wie verwende ich Huflattich (Tussilago farfara)?
Die Blüten und Blätter der Pflanze können in Form einer Tinktur oder als Tee bei akuten Entzündungen der Halsschleimhäute der Atemwege (Husten, Asthma, Bronchitis) und Magenbeschwerden unterstützend eingenommen werden.
Der griechische Arzt Diokorides riet Blätter und Wurzel der Pflanze zu verbrennen und den Rauch einzuatmen. Es soll den Husten lindern. Huflattich wird in der Volksmedizin schon seit mehr als 1000 Jahre als beruhigendes und schleimlösendes Hustenmittel verwendet und von damaligen namhaften Medizinern empfohlen.
Welche Pflanzenteile werden verarbeitet?
Verwendet werden Blüten und Blätter, wobei man beim Huflattich unbedingt beachten soll, dass zuerst die Blüten blühen und wenn diese verblüht sind, wachsen die Blätter.
Die Huflattichblüten werden daher von März bis April gesammelt und die Blätter von Mai bis Juni.
Da Huflattich zu den ersten Frühblühern zählt empfiehlt es sich nicht den ganzen Bestand abzuernten, da auch Insekten und Bienen großes Verlangen nach den ersten frühlingshaften Pollen verspüren.
Wo finde ich den kleinen Helfer?
Huflattich (Tussilago farfara) besiedelt gerne warme und sonnige Standorte auf durchlässige Böden. Aus diesem Grund findet man ihn oft auf Dämmen, Steinbrüchen oder an unbefestigten Wegen, sowie Straßenrändern. Auch in den Alpen wächst er bis 2300 Meter. Ich selbst sammle ihn meistens im Augebiet bei der Donau, wo er zur Zeit überall zu finden ist.
Wie sieht er aus?
Der Korbblütler erreicht eine Wuchshöhe von 10 - 30 Zentimeter.
Anfang März erscheinen zuerst die komplett gelben Blüten (mich erinnert die Blüte von der Form immer an Gänseblümchen) und wenn diese verblüht sind wachsen die Blätter. Dem Namen Huflattich verdankt er seinen hufförmigen Blättern, die jedoch leicht mit den Blättern der weißen Pestwurz (Petasites albus) zu verwechseln sind.
Die Huflattichblätter sind aber im Allgemeinen kleiner und haben zahlreiche grüne Blattrandzähne.
Haben Blätter und Blüten dieselben Inhaltsstoffe?
Einen höheren Wirkstoffgehalt haben devinitiv die hufförmigen Blätter der Pflanze. Sie beinhalten Schleimstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Bitterstoffe, ätherische Öle, Inulin, sowie eine geringe Menge an Pyrrolizidinalkaloide. Die Blüten haben eine ähnliche Wirkung, sind jedoch frei von ätherischen Ölen, Inulin und Bitterstoffen.
Eine Kombination aus Beidem ergibt für mich ein wunderbares Hustenmittel.
Gibt es Nebenwirkungen, die zu beachten sind?
Der Inhaltsstoff Pyrrolizidinalkaloid, der in geringen Mengen in Blätter und Blüten vorkommt sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit weder innerlich noch äußerlich angewendet werden. Auch bei Kindern unter zwei Jahren, oder Menschen mit Leberproblemen wird von einer Anwendung abgeraten. Die Alkaloide können, über einen längeren Zeitraum oder in sehr hohen Dosen leberschädigend wirken. Daher wird geraten eine Anwendung von Huflattich nicht länger als drei Wochen durchgehend durchzuführen. Ich selber verwende Huflattich daher krankheitsbedingt und nicht als tägliches Genussmittel.
Mein sonniger Kutz-Kutz Tee, gesammelt aus der gelben Kraft der Natur
Folgende getrocknete Pflanzenteile werden zu je gleichen Teilen vermischt:
Huflattichblüten (Tussilago farfara)
Echte Schlüsselblumenblüten (Primula veris)
Königskerzenblüten (Verbascum thapsus)
Wegraukeblüten (Sisymbrium officinale)
Zubereitung:
Wasser bis max. 70 Grad erwärmen und einen gehäuften Esslöffel der sonnigen Kutz-Kutz Teemischung auf 0,5 Liter Wasser geben und für 10 Minuten ziehen lassen. Danach das Teewasser mit einem Sieb abseihen und trinken.
Anwendung:
Drei mal täglich eine Tasse Tee trinken. Nach drei Wochen sollte man jedoch damit aufhören, da der im Huflattich enthaltene Inhaltsstoff Pyrrolizidinalkaloid bei dauerhafter Einnahme leberschädigend wirken kann.
Auf die Plätze, fertig, los!
So, das wars von meiner Seite. Jetzt heißt es für euch Körbchen schnappen und raus in die Natur um den Frühling zu inhalieren und einen kleinen Vorrat für die nächste Kutz-Kutz Zeit zu sammeln :)