Besonders in der kühlen, feuchten und stürmischen Jahreszeit klagen viele Erwachsene aber auch Kinder über Ohrenschmerzen. Bakterien und Viren dringen sich über den Nasen und Rachen Raum zu den Nebenhöhlen und leider sehr oft noch weiter hinauf zu den Gehörgängen vor.
Symptome sind sehr häufig Fieber, stechende Schmerzen sowie ein erhöhtes Druckgefühl im Ohr, Schwellungen, Hörprobleme oder eine gerötete Ohrmuschel. Wenn Viren oder Bakterien den Durchbruch des Trommelfells erreicht haben entsteht sehr oft ein eitriger Erguss und Übelkeit sowie Erbrechen kann auftreten.
Da Ohrenschmerzen in den meisten Fällen durch Bakterien hervorgerufen werden, ist eine Behandlung mit Antibiotika am häufigsten.
Natürliche Tipps gegen Ohrenschmerzen - was bei uns am besten hilft.
Ja auch meine Familie leidet ab und zu an Ohrenschmerzen und mittlerweile wissen wir alle schon ganz gut was bei wem am besten funktioniert. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich. Was bei einem quasi Wunder wirkt kann beim anderen nichts bewirken.
Zuerst einmal habe ich festgestellt, dass besonders der Wetterumschwung zwischen Sommer und Herbst aber auch zwischen Frühling und Sommer sehr gefährlich ist. Wir müssen uns wieder an die warme Kleidung gewöhnen oder wir wollen sie so schnell wie möglich in den Kästen verstauen da wir uns nach der Frühlingssonne sehnen.
Aber kühle Winde und starker Luftzug sind sehr oft Grund für Ohrenschmerzen und einer beginnenden Erkältung.
Ebensowenig zu unterschätzen ist das Wasser. Besonders im Winter ist es eine goldene Regel dass keiner ein Hallenbad ohne Haube verlässt und die Haare immer trocken sein müssen, auch wenn es nur ein kurzer Gang zum Auto ist.
Abends vor dem Schlafen gehen frage ich meine Kids nocheinmal wie sie sich fühlen, denn der Körper fährt runter und man hat wieder Zeit in ihn hineinzuspüren. Sobald eine kleine Reklamation über leichtes Stechen im Ohr kommt ist es sehr wichtig darauf zu reagieren. Bakterien und Viren vermehren sich extrem schnell und jedermann weiß wie schwer es manchmal ist sie wegzubekommen wenn man es einmal übersehen hat. In solch einem Fall dürfen wir danke sagen in einem privilegierten Land zu leben, wo sehr gute Ärzte sind die meist durch Antibiotikum rasch Abhilfe leisten.
Deshalb rate ich euch egal bei welchem Wehwehchen, warte nicht ab sondern handle. Mein rascher Einsatz wird meistens belohnt, da ich das schlimmste schon von Beginn an abfange.
Wundermittel Zwiebelsaft - natürlich antibiotisch
Hierfür gibt es verschiedene Varianten und jeder darf selbst entscheiden was für ihn am sinnvollsten ist.
Du kannst eine Zwiebel in kleine Stücke schneiden, diese in ein Taschentuch legen und die Zwiebel langsam zerdrücken bis sich das Taschentuch mit Saft vollgesogen hat. Anschließend das zusammengewuzelte Taschentuch vorsichtig für 30 Minuten in die Ohrmuschel legen.
Eine weitere Methode ist Zwiebel in kleine Stücke schneiden, auf ein Tuch legen und mit einem Stirnband fixieren.
Die für uns wirkungsvollste Methode ist eine Zwiebel durch die Knoblauchpresse zu pressen und ein bis zwei Tropfen von dem Saft ins Ohr tropfen. Das ganze wird 3-4 mal täglich wiederholt.
Die Kraft des Schwedenbitter
So ziemlich jeder der Bekanntschaft mit dem Schwedenbitter macht ist begeistert über seine Wirkung. Auch bei Ohrenschmerzen ist er für mich ein großer Unterstützer. Schwedenbitter auf etwas Watte geben, ausdrücken und zu einem großen Kügelchen formen und in die Ohrmuschel stecken. Diese sollte zuvor vorsichtig mit etwas Öl (Johanniskrautöl oder Olivenöl) benetzt werden, da die Schwedenbittertinktur Alkohol enthält und ohne Öl die Haut reizen könnte.
Wärme, Wärme, Wärme!
Egal ob ein warmes Kirschkernsackerl, eine Wärmflasche oder Rotlicht. Ich bin immer dahinter das Ohr warm zu halten, denn wärme ist in diesem Fall ein sehr guter Helfer. Geschlafen wird mit einer Haube, und auch ein Luftzug soll Zuhause vermieden werden.
Breitwegerich, Lieblingspflanze bei Ohrenschmerzen
Dieses mal ist es anstelle seines Verwandten Spitzwegerich der Breitwegerich (Plantago major) der uns seine Dienste leistet. Denn wenn du die hellen Fäden der Blätter im Breitwegerich herausziehst und sie zusammen zu einem Knäuel machst und dir diese ins Ohr steckst, kann es sein dass deine Ohrenschmerzen bald besser werden. Es ist eine Anwendungsmöglichkeit die schon seit Jahrhunderten in der Volksheilkunde praktiziert wird, jedoch im laufe der Jahr schon wieder “fast” in Vergessenheit geraten ist. Interessant ist auch dass aus dem Breitwegerich ein homöopathisches Mittel gegen Ohrenschmerzen erzeugt wird.
Ohrenschmerzen & der Einsatz von ätherischen Ölen
Auch die Aromatherapie hält ein paar Geschütze an ätherischen Ölen parat, die bei Ohrenschmerzen sehr gut angewendet werden können. Jedoch habe ich in diesem Gebiet besonders bei mir und meinen drei Kids erfahren dürfen, dass nicht jedes Öl bei jedem gleich wirkt. Wo einer profitiert kann der andere keine Veränderung empfinden, deshalb ist es wichtig zu beobachten und nur dann mit dem Öl fortzufahren wenn man merkt eine Verbesserung tritt ein. Ansonsten einfach zu einem anderen eventuell passenden wechseln.
Zu den ätherischen Ölen von denen ich bei Ohrenschmerzen gebrauch mache gehören Lavendel, Cajeput, Eucalyptus Staigeriana oder Eukalyptus Radiata, Manuka sowie Kamille römisch. Es ist jedoch wichtig zu beachten dass ätherische Öle niemals pur in das Ohr getropft werden dürfen und immer mit einem Trägeröl/Basisöl wie zum Beispiel Olivenöl oder Johanniskrautöl verdünnt anzuwenden sind.
Dafür verwendest du ein Stück Watte, beträufelst es mit einem Basisöl und tropfst ein bis zwei Tropfen ätherisches Öl auf dein Wattestück. Danach kannst du es vorsichtig in die Ohrmuschel legen und mit einem Stirnband fixieren. Nach 30 Minuten wird alles entfernt und kann 4-5 mal täglich wiederholt werden.
Heilpflanzen bei Ohrenschmerzen auch als Tee konsumieren
Besonders wenn man Ohrenschmerzen hat vergisst man oft das Ganzheitliche, denn Mensch denkt meistens dass der Schmerz nur dort wo es schmerzt behandelt werden kann. Aber das ist falsch, man soll sein Immunsystem auch von innen heraus unterstützen, indem man seine Ernährung auf basische Kost umstellt und auch den einen oder anderen passenden Tee begleitend trinkt.
Die Königskerze wird bei Ohrenschmerzen aber auch bei Tinnitus sehr empfohlen und gehört zu den gängigsten Unterstützer bei diesem Leid. Aber auch Pfefferminze wird gerne eingesetzt und kann mit der Königskerze sehr gut kombiniert werden.
Wer Ohrenschmerzen mit Fieber hat kann begleitend fiebersenkende und schweißtreibende Tees konsumieren. Zu diesen gehören Holunderblüten, Mädesüß aber auch Lindenblüten.
Und alle Lavendelliebenden werden sich jetzt freuen, denn für mich ist diese Heilpflanze ein Allrounder der dank seiner bakterien-, viren- und pilztötenden Eigenschaften sowieso überall ein bisschen dazu gehört. Auch von diesen Blüten kannst du eine kleine Menge zum Tee geben. Zuviel kann geschmacklich oft sehr intensiv werden.
Knoblauch & Ingwer - vielleicht passende antibiotische Lösung
Knoblauch und Ingwer zählen wie der Zwiebel zu jeden Pflanzen die von Natur aus eine antibiotische Wirkung vorweisen und deshalb große Beliebtheit bei vielen Wehwehchen in der Volksmedizin haben.
Auch hier kannst du ausprobieren worauf dein Körper besser reagiert, denn die Anwendungsmöglichkeit ist bei beiden gleich.
Knoblauch oder Ingwer in kleine Stücke schneiden, auf ein Tuch legen und mit einem Stirnband am Ohr fixieren. Das ganze nach 30 Minuten entfernen und mehrmals täglich wiederholen.
Die gekochte Kartoffel, altbewährt & oft geholfen
Zu guter letzt beende ich diesen Beitrag mit der gekochten Kartoffel, denn sie ist sehr häufig ein großer Unterstützer bei vielen Problemchen und kann auch bei Ohrenschmerzen eingesetzt werden.
Auch diese Anwendung ist ganz einfach. Eine gekochte Kartoffeln zerdrücken, den Brei in ein Tuch wickeln und an das Ohr halten. Wichtig ist dass die Kartoffel unbedingt warm sein muss, denn dein Ohr profitiert schließlich von der wärmespeichernden Wirkung der Kartoffel.
Abschließen möchte ich noch mit einer kleinen Weisheit, denn manchmal spiegelt eine Krankheit auch unsere Seele. Es kann sein dass ein Mensch unter Ohrenschmerzen leidet weil er irgendetwas in seinem Leben nicht mehr hören kann. Ändert er seine Situation kann der Schmerz von selbst verschwinden.