Der Herbst meint es gut mit allen Menschen die an schweren Beiden, Wassereinlagerungen oder schmerzhaften Venenproblemen, sowie Krampfadern leiden, denn er beschenkt uns mit einem lindernden Wundermittel, das mittlerweile auch schon von der Schulmedizin empfohlen wird und in vielen Arzneiprodukten enthalten ist.
Venenmittel Rosskastanie und sein Inhaltsstoff Aescin
Die Rosskastanie ist in Wahrheit schon sehr lange ein vielbesungener Baum. Während der Türkenbelagerung wurden die Samen als Heilmittel für ihre Pferde verwendet. Besonders Pferdehusten ließ sich damit sehr gut behandeln. Von da stammt auch der Name Rosskastanie, da die Kastanie anfangs den Rössern ein großer Wohltäter war.
Aber auch wir Menschen profitieren sehr von den Inhaltsstoffen der Kastanie. Denn die Früchte (die Kastanien) stellen eines der besten natürlichen Mittel gegen Krampfadern dar. Sie enthalten den sekundären Pflanzenstoff Aescin, ein Seifenstoff mit gefässverengenden, gefässschützenden aber auch entzündungshemmenden Eigenschaften.
Aescin erhöht zudem die Gefäßspannung sowie die Dichtigkeit der Kapillargefäße, es wirkt sozusagen zusammenziehend. Damit vermindert sich der Wasseraustritt in das Gewebe, wodurch sich die Neigung zu Schwellungen und Ödemen bei Venenbeschwerden oder Lymphgefäßschwäche verringert. Zusätzlich wird durch Aescin der Abbau der Festigungselemente in den Aderwänden gehemmt.
Traditionell wird die Rosskastanie wegen ihrer entzündungshemmenden und venenstärkenden Eigenschaften nicht nur bei Krampfadern sondern auch bei Geschwüren, Hämorrhoiden und Rheuma eingesetzt.
Krampfadern selbst sind erweiterte Venen, die entstehen, wenn die Venenklappen nicht mehr so gut funktionieren oder beschädigt sind. Blut staut sich dadurch in den Venen und fließt langsamer zum Herzen zurück.
Krampfadern können überall im Körper entstehen, besonders häufig kommen sie jedoch in den Beinen vor. Übergewicht, Schwangerschaft und stehende Tätigkeiten gelten als Risikofaktoren für Krampfadern.
Eine Rosskastanien Tinktur kann sehr einfach hergestellt werden und ist innerlich und äußerlich anzuwenden. Ein Versuch ist es sicher wert und der Herbst ist die passende Zeit dafür, denn die Kastanie selbst fällt nur einmal pro Jahr von den schattenspendenden Bäumen.
Rezept Rosskastanien Tinktur
Zutaten:
Marmeladeglas mit Deckel, Korn oder Wodka 38 %, frische Rosskastanien
Zubereitung:
Rosskastanien mit dem Messer in grobe Stücke hacken, aber bitte vorsichtig, da manche von ihnen sehr hartnäckig sein können und das Messer schnell abrutschen kann. Zwei Drittel vom Marmeladeglas mit den gehackten Kastanien befüllen und mit Korn oder Wodka aufgießen.
Zwei bis drei Wochen an einem warmen und eventuell sonnigen Ort stehen lassen, täglich schütteln und alle paar Tage kurz den Deckel öffnen. Wenn die Zeit des Wartens vorbei ist kann die Tinktur durch ein Leinentuch abgeseiht werden. Die Kastanien entfernen und deine Tinktur ist bereit für den Einsatz.
Anwendung:
Innerlich: 2-3 mal täglich 10 - 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt einnehmen.
Äußerlich: als Kompresse, verdünnt als Teilbad, Waschung, eingerührt in Salben oder Cremen, als Venengel verarbeitet, aber auch in Sprühflaschen abgefüllt verwendbar (20 % Tinktur, 80 % Pfefferminzhydrolat).