Bei vielen Linden brummt es zur Zeit wie auf der Autobahn, da sich viele Bienen. Hummeln und andere Tierchen, über den süßen Nektar der Blüten erfreuen und garnicht genug davon bekommen können.
Auch ich hab heuer wieder meine neue Lindenblütenernte gestartet und für euch ein schönes Rezept und eine kleine Anleitung wie man Lindenblüten richtig verarbeitet mitgebracht.
Verarbeitung von Lindenblüten
Geerntet wird am besten an trockenen, nicht allzu heißen Tagen. Bevorzugt wird der Vormittag, da noch alles in morgenfrische ist und noch nicht unter der starken Hitze leidet.. Den Zeitpunkt der Ernte verraten einem meistens die Bienen. Es gibt ein paar Tage im Jahr da wimmelt es nur so von Hummeln und Bienen bei den Linden in unserem Garten. Das laute Brummen macht mich immer auf die Bäume aufmerksam und meistens sind sie dann genau in der richtigen Blüte um geerntet werden zu können. Man schneidet dabei die Blüten ab (am besten mit einer Papierschere) und legt sie auf einen Karton zum trocknen. Es sollte ein abgedunkelter trockener und nicht zu kalter Raum sein. Der Dachboden oder die Gartenhütte (wenn es länger warm ist) ist für mich immer ein geeigneter Platz. Bevor man die Lindenblüten zum Trocknen aufbereitet, sollte man den Insekten, die manchmal noch auf den Blüten vorkommen, die Möglichkeit geben die Flucht zu ergreifen. Ich bohre dafür kleine Löcher in den Karton und stelle sie über Nacht an einen geschützten Platz, wo keine Ameisen rauf können. Ameisen lieben nämlich Lindenblüten. Habe sie einmal an einer warmen Sommernacht am Gartentisch in einer Kartonbox stehen gelassen und am nächsten Tag waren sie voll mit Ameisen.
Getrocknet wird ca. zwei bis drei Wochen, dann können sie in dunkle Boxen, oder Gefäße abgefüllt werden und an einem dunklen und trockenen Ort aufbewahrt werden.
Mein Lieblingsrezept
Lindenblütensirup
Zutaten:
1,2 Liter Wasser
1 kg Zucker (Rohrzucker oder anderer)
1 Orange (unbehandelt)
2-3 Zitronen (unbehandelt)
4-5 Handvoll Lindenblüten
Zubereitung:
Am besten man verwendet für den Lindenblütensirup ein sauberes Rexglas. Man füllte es bis zum Rand mit Lindenblüten und schneidet die Orangen und Zitronen in grobe Stücke und gibt sie dazu. Nebenbei wird das Wasser mit dem Rohrzucker vermischt und erwärmt, bis der Zucker geschmolzen ist. Anschließend wird das Zuckerwasser in ein Wasserbad zum abkühlen gestellt.
Wenn das Zuckerwasser Zimmertemperatur erreicht hat, kann es über die Lindenblüten gegossen werden. Das Glas Luftdicht verschließen und für 4 Tage in die Sonne stellen. Mehrmals täglich schütteln, damit sich alles gut vermischen kann.
Nun ist der Sirup fertig und kann durch ein Sieb abgeseiht werden. Der Mulch wird im Biomüll entfernt. Bevor der Sirup in Glasflaschen abgefüllt wird, sollte er noch einmal kurz aufgekocht werden, damit er besser haltbar ist. In einer gut abgedichteten Glasflasche an einem kühlen und dunklen Ort (Keller oder Kühlschrank) hält er bis zu einem Jahr.
Lindenblütensirup wird wie jeder andere Verdünnsaft entweder mit Wasser oder Mineral angerichtet. Als erfrischendes Aperitif eignet er sich hervorragend in Sekt oder Prosecco.
Wofür ich Lindenblüten noch verwende
Heuer wird wieder einmal genug geerntet. Neben den Lindenblütensirup benötige ich genügend getrocknete Blüten für meine Naturkosmetik Destillierkurse. Dort werden sie mit den Teilnehmern destiliert und zu feiner Naturkosmetik wie zum Beispiel eine Gesichtscreme oder ein Gesichtswasser verarbeitet. Auch als Erkältungstee eigenen sich Lindenblüten hervorragend für einen kalten Winter. Dafür verwende ich die Blüten und kleinen Blätter, die an den Blüten hängen.
Warum genau Lindenblüten?
Lindenblüten werden in der Naturkosmetik gerne bei empfindlicher, trockener, entzündeter oder gestresster Haut in Form einer Gesichtscreme oder als Gesichtswasser angewendet. Menschen die Probleme mit ihren Tränensäcken haben, erfahren oft eine positive Veränderung und fühlen sich nebenbei auch noch frischer, nach einer längeren Anwendung von einem Gesichtswasser. Grund dafür sind die abschwellenden und entzündungshemmenden Eigenschaften, die Lindenblüten besitzen. Zusätzlich sind sie bekannt für ihre beruhigende und leicht tonisierende Wirkung.
Nicht zu Vergessen ist die Heilkraft der Lindenblüte in Form eines Tees. Dafür können die Blüten der Sommerlinde aber auch der Winterlinde benutzt werden. In der Naturheilkunde hat der Tee seinen festen Platz. Lindenblüten enthalten eine Reihe von Wirkstoffen wie Flavonoide, ätherische Öle und Pflanzensäuren, die sich positiv auf unseren Körper auswirken. Der Tee hat neben seinen reichen Wirkstoffen auch noch einen sehr milden und süßlichen Geschmack, der bei Jung und Alt beliebt ist.
Lindenblütentee hat eine entzündungshemmende, krampflösende und schmerzstillende Wirkung und wird gerne bei Erkältungskrankheiten angewendet. Auch bei Migräne kann er zur Unterstützung getrunken werden. Für Kinder ist er ebenso sehr gut geeignet, da sie ihn, dank seines süßlichen Geschmacks meistens sehr gerne trinken.
Lust zum Ausprobieren bekommen? Dann heißt es Ausschau nach einer schönen blühenden Linde zu halten und ran ans Erntevergnügen. Die Arbeit wird sicher belohnt werden.
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