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Wenn kleine Kinder Forscher werden ...

Einfach zum Nachdenken:

Gemeinsam mit meinem kleinen Forscher Benedikt (3) habe ich heuer ein paar Wälder durchstöbert und an sumpfigen Bächen frischen Bärlauch gesammelt. Wissbegierig und neugierig verfolgte er alles mit und selbst beim Pesto kreieren plagt mich ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn nicht mit einbinde, denn er war mir am nächsten Tag schon öfters sauer, wenn ich in der Nacht heimlich unsere reiche Ernte aus dem Wald verarbeite.

Kurz gesagt, dass Kinder kein Obst und Gemüse essen und nicht wissen was sie mit sich selbst in der Natur anfangen sollen, liegt meiner Meinung nach nicht an den Kleinen, sondern an uns Eltern. Wir haben es nie gelernt oder nach unserer Kindheit verlernt Zeit in der Natur zu verbringen und ihr anstelle sie zu erforschen und hinterfragen den Rücken gekehrt. Ein Spaziergang durch den Wald steht daher ganz unten auf unserer TO DO Liste. Auch ein einbinden von heimischen Wildpflanzen, die uns zur richtigen Jahreszeit genau das geben, was unser Körper benötigt um fit und antriebsfroh zu sein, ist für viele ein No-Go.
Ich glaube es gibt mehr Menschen als man denkt, die Interesse an diesem Thema verspüren, nur sie haben den Zugang dazu verloren, haben wenig Ahnung wo und wann man die richtigen Wildkräuter findet, und wofür sie verwendet werden und wissen nicht wer ihnen Antworten geben kann. Sie sind sich oft unsicher und haben Angst davor, dass sie Pflanzen verwechseln könnten und dadurch unerwünschte Beschwerden hervorrufen, anstelle diese zu lindern. 

Benedikt mag es gern, wenn ich mit ihm durch Wald und Wiesen zu spaziere mit einem Körbchen und dem Wissen bepackt, dass wir wieder etwas Gutes für die ganze Familie sammeln. Und bei dieser schönen Tätigkeit hat er mich für sich allein und wir haben Zeit über Gott und die Welt zu quatschen. Ich bin nicht abgelenkt und kann nebenbei nur Dinge tun, die ihn genauso interessieren wie mich. Besonders zu dieser Jahreszeit, wo der Wald im Winterschlaf war fallen ihm die ersten Schlüsselblumen, Huflattich und Hensel und Kretel (Lungenkraut), sowie Bärlauch und Schneeglöckchen besonders auf und man merkt wie es ihn mit stolz erfüllt, wenn er mehr von den schönen Frühblühern findet und sie in sein Körbchen packen darf.  
Diese schöne Zeit, an diesen erholsamen Plätzen erdet, relaxed und belebt zugleich und am späten Nachmittag marschieren wir nach Hause und präsentieren unsere gefundenen Schätze stolz dem Papa. Danach wird frisch gekocht und der Rest zu Pesto, Erkältungshonig, Blütenzucker, Badesalze, Teemischungen uvm. verarbeitet.

Alles was uns dieser gemeinsame Tag im Wald kostet ist Zeit, und davon haben wir zum Glück genug. 
Und genau das ist es meiner Meinung nach, was die Herzen unserer Kinder so dringend benötigen. Sie brauchen Zeit von uns Eltern, sie möchten die Dinge im Leben nicht von jemand Anders gelernt bekommen, sondern von Mama und Papa und am liebsten von ihnen gemeinsam. 
Wenn das oft nicht der Fall ist, dann rebellieren sie, bizzeln und rufen nach Aufmerksamkeit, was leider sehr oft das Gegenteil bewirkt und in eine schwierige Zeit für alle Beteiligten endet.

Unsere Kinder sind kleine Forscher, mit viel Fantasie, Kreativität und sie sind noch unbeschrieben, ohne Vorurteile. Sie sind frei von der Programmierung unseres Systems, so wie wir es gelernt haben und für sie wirkt das Leben einfach, bunt und schön und alles was man braucht ist gegeben. Sie haben so viele Fragen und wir Eltern oft keinen freien Kopf für die passenden Antworten. 
Unser Kopf ist oft zu voll mit Dingen die uns belasten. Wieso räumen wir nicht einfach mal auf, entlasten ihn und schaffen Raum für Kreativität, Fantasie und Lachen. Ist das wirklich so schwierig? Ich denke bei vielen ist die Antwort JA, aber wieso?