Mein Wintervorrat an frischem Kren ist gesichert, denn in den Wiesen rund um mich wimmelt es nur so, von den großen Blättern, die mir von Weitem schon zeigen, wohin ich mit meinem Wurzelstecher laufen soll.
Denn unter ihnen liegt er verborgen, mein absolutes lieblings Wildgemüse in der kalten Jahreszeit.
Der Immunsystem Pusher
Eines kann der Kren gewiss, er sorgt für ein gesundes Immunsystem, wirkt bei Schnupfen, Kiefer- und Stirnhöhlenleiden sehr schleimlösend und ist in meiner Familie ein begehrter Fiebersenker.
Schon zu Omas Zeiten war das Krenketterl ein klassisches Volksheilmittel und wird auch heute noch gerne von Generation zu Generation weitergegeben.
Seine wahren Schätze sind die Inhaltsstoffe
Und genau mit diesen wurde der Kren besonders gesegnet. Er enthält nämlich doppelt soviel Vitamin C wie eine Zitrone und ist ausgestattet mit anderen wertvollen Vitaminen wie B1, B2 und B6.
Nebenbei hat er noch eine hohe Konzentration an ätherischen Senfölen, die für seine Schärfe verantwortlich sind.
Auch an Mineralstoffen fehlt es ihm nicht. Denn der Kren beschenkt den menschlichen Körper nicht nur mit Calcium, Magnesium, Eisen und Natrium, sondern auch mit Kalium und Phosphor. Seine antibiotische Wirkung verdankt er dem Wirkstoff Sinigrin.
Wie wirkt Kren auf unseren Körper?
Schon seit Jahrhunderten werden dem Kren geheimnisvolle Kräfte nachgesagt. Seine Inhaltsstoffe, allen voran Senföle, wirken antibakteriell, durchblutungsfördernd und reinigend. Wenn der Cholesterinspiegel zu hoch ist, hilft er die Blutfettwerte zu senken. Außerdem fördert er die Nierentätigkeit, hilft bei Blasenleiden, Nierenbeckenleiden, ableitenden Harnwegsentzündung und regt die Verdauung an.
Auch bei Erkältungen ist Kren ein empfohlenes Vorbeugemittel und wird schon seit vielen Generationen sehr gerne angewendet.
Über die Aufbewahrung von Kren?
Seine scharf riechende Wurzel hält sich am besten wenn man sie ungewaschen bei Kellertemperatur in Sand legt. Wenn jemand einen Erdkeller Zuhause hat, ist dieser bestens geeignet.
Für all jene die keinen Keller haben, rät es sich, die Krenstangen in ein mit Essig befeuchtetes Leintuch zu wickeln und in einer Glasbox mit Deckel im Kühlschrank aufbewahren. So bleibt er wochenlang frisch. Er sollte jedoch keines Falls in Folie gewickelt werden, denn er erstickt darin und wird mit der Zeit schleimig.
Wenn die Winter weiterhin so milde sind wie die letzten Jahre, dann würde ich euch empfehlen sucht nach Krenvorkommen in Wiesen und holt ihn euch den ganzen Winter lang frisch. Einen kleinen Vorrat für die eisigen Tage würde ich mir jedoch schon anlegen, denn wenn der Boden gefroren ist, wird das Wurzelgraben mühsam.
Zur Verarbeitung
Die Krenwurzel soll gereinigt, geschält und gerieben werden. Dabei entfalten die enthaltenen Senföle ihre überaus beißende, tränentreibende Wirkung.
Wenn du die Wurzel nach dem Schälen für ca. dreißig Minuten in kaltes Wasser legst, bekommt sie seine nötige Festigkeit zum Raspeln, falls sie durch lange Lagerung schon etwas zäh geworden ist.
Tipp: Nur frisch geriebenen Kren verwenden, da er sonst braun wird, rasch austrocknet und schnell an Aroma verliert. Außerdem wird Kren bitter, sobald man ihn zu lange aufgekocht! Kren daher immer erst zum Schluss einmengen.
Auch die Blätter vom Kren sind nicht unbedeutend in der Küche. Ich werde sie demnächst wieder gemeinsam mit Spinat kochen. Sie schmecken ähnlich wie die Wurzel, sind jedoch nicht scharf.