Gewürze. Wir verwenden sie jeden Tag, ohne oft zu wissen, was in ihnen steckt. Sie verfeinern nicht nur Gerichte sondern haben gleichzeitig einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit.
Gewürzkräuter sind Heilkräuter
Hierzulande oftmals ausschließlich zur Verfeinerung von Speisen verwendet, genießen die Gewürze im asiatischen Raum mehr Ansehen. Dort wird ihre heilende Wirkung seit Jahrhunderten zum Kurieren von Krankheitsbeschwerden verwendet.
Viele Gewürze sind reich an ätherischen Ölen, Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Ihnen werden viele Eigenschaften zugeschrieben, von entzündungshemmend über verdauungsanregend bis hin zur Senkung des Krebsrisikos.
Passende Gewürze für kalte Wintertage
Anis - stärke deine Galle
dieses Gewürz ist in der Weihnachtsbäckerei nicht mehr wegzudenken und das ist auch gut so. Es sorgt nämlich für eine gute Gallentätigkeit, fördert die Verdauung und lindert Blähungen. Auch im Erkältungsbereich ist Anis kombiniert mit Fenchel und Kümmel eine Wohltat bei Husten.
All-round Talent Ingwer
In der traditionellen chinesischen (TCM) sowie indischen Medizin (Ayurveda) ist Ingwer seit Jahrhunderten ein von innen wärmendes Heilmittel. Es wird gegen Erkältungskrankheiten, Schmerzen und auch gegen Übelkeit und Reisekrankheit oder Migräne eingesetzt.
Ingwer wirkt entzündungshemmend, aktiviert die Darmtätigkeit und war in Laborversuchen gegen verschiedene Viren wirksam. Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass die Einnahme von standardisierten Ingwerpräparaten Periodenschmerzen und Muskelschmerzen lindern sowie Schmerzen bei Arthrose reduzieren kann. Untersuchungen an Ratten bestätigen, dass Ingwer die Entwicklung von grauem Star bei Diabetikern verhindern oder verlangsamen könnte. Andere aktuelle Studien berichten über eine mögliche blutzuckersenkende Wirkung.
Kardamom - potenzstärkende Heilpflanze
Dieses Gewürz bietet viele gesundheitliche Vorteile. Neben einem starken Magen-Darm-Schutz, sorgt es für einen ausgewogenen Cholesterinspiegel und sorgt neben der Minderung von Herz-Kreislauf-Problemen auch für die Verbesserung der Durchblutung im Körper. Es ist nützlich für die Heilung von Zahnkrankheiten und Harnwegsinfektionen wie Zystitis, Nephritis und Tripper. Kardamom besitzt aphrodisierenden Eigenschaften und wird auch als Heilmittel gegen Impotenz, Erektionsstörungen und vorzeitiger Ejakulation verwendet.
Das Kauen der Samen erfrischt den Atem. Kardamom entfaltet seinen vollen Geschmack erst durch Hitze und sollte daher schon früh zum Gericht gegeben werden. Er eignet sich perfekt zum Würzen von süßen und pikanten Speisen. Hierzulande ist er sehr beliebt bei Brot- und anderen Backwaren, Keksen, Leb- und Gewürzkuchen etc. Auch mit Obstzubereitungen harmoniert Kardamom wunderbar.
Gelbwurz (Kurkuma) - natürlich antibiotisch
“Gelbwurz ist ein wirkungsvolles natürliches Antibiotikum, wirkt antiseptisch, blutreinigend und entgiftend und wird daher bei Infektionskrankheiten, Vergiftungen und Schwächezuständen eingesetzt. Ebenso ist es magenstärkend, fördert den Stoffwechsel und die Eiweißverdauung, behebt Unter- wie auch Überfunktionen der Verdauung und verbessert die Darmflora.“
Schweizer Ayurveda Arzt Hans-Heinrich Rhyner
In der ayurvedischen Medizin ist Kurkuma seit Jahrtausenden ein wichtiges Heilmittel. Auch Forscher aus der westlichen Medizin untersuchten Kurkuma und schätzen die Wurzel wegen der entzündungshemmenden, antibakteriellen und leberschützend Wirkung. Zudem halte die Gelbwurz Blutfettwerte im Gleichgewicht. Die enthaltenen ätherischen Öle beruhigen die Magen- und Darmmuskulatur und wirken krampflösend. Menschen mit Gallensteinen sollten jedoch auf Gelbwurz verzichten.
Fenchel - sorgt für dein Wohl im Bauch
Fenchel regt den Darm an, wirkt entzündungshemmend, krampf- und schleimlösend und sorgt für dein Wohl im Bauch. Gründe genug weshalb man in der kalten Jahreszeit Ausschau nach ihm halten sollte. Mein Favorit ist Brot mit Fenchel.
Chili - starke Stimulatoren für den Blutkreislauf
Chilischoten sind die stärksten Stimulatoren für den Blutkreislauf. Sie senden genau wie Knoblauch & Co ihre antibiotischen Eigenschaften dorthin, wo sie gerade gebraucht werden. Nebenbei besitzt Chili noch eine verdauungsfördernde und schweißtreibende Wirkung und wird gerne bei Grippe und Margen-Darm Beschwerden angewendet.
In einer großen Studie fanden Forscher der University of Vermont heraus, dass der Konsum von scharfen roten Chilischoten mit einer 13 Prozent niedrigeren Sterblichkeit in Zusammenhang stand. Das heißt, das Risiko während der Studiendauer von teils mehreren Jahrzehnten zu sterben, war für die scharf-essenden Studienteilnehmer 13 Prozent geringer. Insbesondere galt dies für Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall. Das berichten die Wissenschaftler online im Fachjournal PLoS ONE. Sie hatten hierfür Daten von mehr als 16.000 US-Amerikanern ausgewertet, die bis zu 23 Jahre lang an der Studie teilgenommen hatten.
Verführerisch entspannt durch Vanille
Wer oft gestresst oder unruhig ist, sollte mehr Vanille zu sich nehmen, denn das aromatische Gewürz soll beruhigend und stressabbauend wirken und dessen Einnahme so zu mehr innerem Gleichgewicht führen. Gleichzeitig wird Vanille aber auch eine nachweislich aphrodisierende Wirkung zugeschrieben, hervorgerufen durch Duftstoffe, die ähnlich der menschlichen Sexuallockstoffe sind. Mit Vanille wird man also unwiderstehlich stressfrei!
Mit Zimt gegen Diabetes
Wie auch andere Gewürze wirkt Zimt entzündungshemmend und schmerzlindernd. Viel wichtiger aber: Er soll sogar gegen Diabetes helfen. Und zwar funktioniert das durch den blutzuckersenkenden Wirkstoff MHCP, dessen Wirkung ähnlich wie die des Insulins ist. Er unterstützt das körpereigene Insulin und hilft beim Transport von Glucose in die Zellen, sodass der Blutzuckerspiegel auf normale Werte eingependelt wird.
Ysop - der mögliche Schweißhemmer
Hildegard von Bingen hatte seine große Heilkraft schon damals erkannt und ihn zu einem wichtigen Kraut in ihren Büchern gemacht. Er wirkt appetitanregend, entzündungshemmend, gallefördernd, leicht abführend, menstruationsfördernd und schweißhemmend und passt sehr gut zu Saucen, Suppen und Eintöpfen.
Sein Einsatzbereich liegt bei Atemwegserkrankungen wie Husten, Heiserkeit, Hals- und Mandelentzündung, aber auch bei Verdauungsstörungen wie Magen-Darm-Katarrh, Blähungen oder Durchfall wird er gerne verwendet.
Salz – so wichtig, so (un)gesund
Es ist das wohl am meisten verwendete Gewürz in der deutschen Küche und aus dem Essen gar nicht mehr wegzudenken. Und das zu Recht, denn die enthaltenen Natrium- und Chloridionen spielen eine essentielle Rolle für den menschlichen Wasserhaushalt, das Nervensystem, die Verdauung und den Knochenaufbau. Salz ist also gesund! Das stimmt, aber auch nur in den richtigen Mengen, denn zu viel davon kann sich schon wieder negativ auf die Gesundheit auswirken. Der tägliche Bedarf liegt nämlich bei zwei bis drei Gramm, viele nehmen aber mehr zu sich, sogar mehr als die Grenze von fünf bis sechs Gramm. Die Folgen: Wassereinlagerungen, Bluthochdruck und das Risiko einer Nierenschädigung. Bei Salz sollte man also vorsichtig sein, es gering dosiert verwenden, jedoch nicht ganz darauf verzichten.