Ich gestehe ich gehöre zu den Schwächlingen was scharf Essen anbelangt, aber trotz meines empfindlichen Gaumens koche ich regelmäßig mit Pfeffer, Chili, Kren & Co weil ich mich durch sie einfach vitaler fühle. Bei mir wird alles etwas weniger scharf serviert, dafür wird mindestens eines der Zutaten täglich konsumiert und in die frische Küche miteingebunden.
Aber was macht Pfeffer, Chili, Ingwer & Co eigentlich so gesund?
Es ist die Zusammensetzung vieler wertvoller Inhaltsstoffe, aber in diesem Artikel geht es um einen besonderen Stoff, den alle gemeinsam haben, nämlich deren Scharfstoffe. Sie werden Säureamide genannt und vier von ihnen, die wir alle regelmäßig konsumieren und die uns auch öfters mal zu Tränen rühren, möchte ich euch kurz und bündig vorstellen.
Das Piperin im schwarzen Pfeffer
Der Grund warum der Pfeffer so scharf ist liegt am Säureamid Piperin. Dieser Inhaltsstoff regt den Speichelfluss und die Magensäfte an, damit sie besser fließen können. Weiters ist Piperin entzündungshemmend und wirkt auch antioxidativ und schleimlösend. Dem scharfen Wirkstoff wird zudem eine pilztötende Wirkung nachgesagt. Weiteres ist Piperin entzündungshemmend und wird gerne zur Minderung von Krankheiten in der Naturmedizin eingesetzt.
Das Capsaicin in den Paprikaarten, Chili & Pfefferoni
Capsaicin gehört zu den schärfsten Substanzen auf der Erde. Äußerlich wird es medizinisch als Pflaster und Salbe gegen Nervenschmerzen, Muskelprobleme und Durchblutungsstörungen eingesetzt. Die durchblutungsfördernde und wärmende Wirkung sind der Grund dafür.
Regelmäßig konsumiert kann Capsaicin hohen Blutzuckerspiegel senken, und den Insulinspiegel regulieren. Auch die Glucosetoleranz der Zellen verbesserte sich und manche Menschen verwenden die Schärfe des Chilis um Übergewicht zu reduzieren.
Capsaicin stimuliert die Magen- und Speichelsekretion. Weiteres wird es in der Naturmedizin bei Brennen der Mundschleimhaut und der Zunge, bei Kopfschmerzen und bei Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Die Senfölglycoside im Kren, Wasabi, Gartenkresse, Brunnenkresse, Radieschen, Senf, Kohl & Co
Senföle haben unter anderem eine antibakterielle, antioxidative, cholesterinsenkende und chemoprotektive Wirkung. Sie sind schwefel- und stickstoffhaltige chemische Verbindungen, die aus Aminosäuren gebildet werden. Diese Pflanzenstoffe sind der Grund für den bitteren Geschmack bei Gemüse wie Rettich und Kohl aber auch bei Senf und Kresse.
Senfölglycoside aus Kapuzinerkresse (Blüte & Blätter) und Krenwurzel werden in der Naturmedizin kombiniert zur Vorbeugung von Atemwegsinfekten und Harnwegsinfekten eingesetzt.
Wissenschaftlich belegt ist auch die antimikrobielle Wirkung der Senföle aus dem Meerrettich.
Das Gingerol im Ingwer
Gingerole sind spezielle Scharfstoffe im frischen Ingwer. Sie verleihen der Wurzel ihren charakteristischen Geschmack. Wenn man sie regelmäßig konsumiert, lindern Gingerole im menschlichen Organismus Krankheitserreger.
Ebenso wird dem Scharfmacher eine stimulierende Wirkung auf die Magenschleimhaut, die darauf mit einer vermehrten Produktion von Magensäure reagiert nachgesagt. Die Verdauung kommt besser in Gang und Beschwerden wie Völlegefühl, Sodbrennen und Übelkeit werden gedämmt.
Interessant ist ebenfalls dass Gingerole das Wachstum unterschiedlicher Bakterienstämme hemmen und dadurch wie ein sanftes natürliches Antibiotikum fungieren. In der Naturmedizin wird Ingwer auch sehr gerne bei Husten und Erkältungserkrankungen eingesetzt.
Gründe genug warum man auf diese Superknolle nicht verzichten sollte :)